Bilder anklicken, um sie mit 1024 Pixeln Breite zu öffnen! |
Vielen Dank an:
JAlbum 4.6
-Freeware! (Der Webmaster)
Die Idee für eine ländliche Öko-Nachbarschaft wurde in München geboren. Wir hatten einen Arebitskreis, in dem alle Mitglieder den Wunsch hatten, sich praktisch in öko-soziale Projekte einzubringen. Es war damals Mitte der 70er Jahre die erste Ökowelle. Soziales Bewusstsein war schon geschärft durch die 68er-Bewegung. Wir wollten nicht mehr nur reden, sondern uns selbst beteiligen.
Die herrschenden Strukturen ruderten wieder zurück. Die Gemeinden und Städte wollten nichts von Öko hören. So gab es nur die Möglichkeit, eigene kleine öko-soziale Zellen aufzubauen. Einige Mitglieder engagierten sich für Projekte in der Stadt. Uns zog es mehr auf das Land.
Raus aus der Stadt, aus einem fremdbestimmten und konsumorientierten Lebensstil, weg von unökologischen und ungerechten Handlungsweisen – das möchten heute wie damals viele Menschen. Wenn es nur nicht so viele Barrieren auf diesem Weg gäbe! Man benötigt die geeigneten Partner, braucht Geldmittel, einen kontinuierlichen Verdienst und man braucht auch Behördengenehmigungen. Allerdings gab es damals und es gibt es auch heute noch leerfallende Baustrukturen, die günstig zu erwerben sind und eine relativ große Freiheit der Umgestaltung eröffnen, um in ihnen Oasen eines neuen Lebensstiles einzurichten.
Als gestaltungsfähige Bereiche eigenen sich nicht nur aufgelassene Bauernhöfe sondern auch alte Schulen, Bahnhöfe oder Fabrikareale. In solchen Strukturen ist die eigene Planungsfreiheit wesentlich größer als in geordneten Bebauungsplangebieten. Wir hielten Ausschau nach aufgelassenen Bauernhöfen, damit auch genügend Boden für gärtnerische Selbstversorgung vorhanden wäre.
So stießen wir nach längerer Suche auf Mitterkreith. Jedes Projekt dieser Art bekommt durch die besondere vorhandene Situation und die Ziele der Umgestalter eine eigene Farbe. Für uns war es wichtig, ein Stück Autarkie zu verwirklichen. Dazu gehörten die Bereiche Ökologie, Naturnähe, Ernährung, Gemeinschaft und Gesundheit. Außerdem war uns die Frage der Gestaltung wichtig. Denn durch unsere Berufe Architektur und Kunst waren wir in dieser Richtung vorgeprägt.
Wer sich im Außenbereich und in Lanschaftschutzgebieten ansiedelt, benötigt zwei Dinge: Er muss sich in die Verhältnisse einfügen und bei seinen Umgestaltungswünschen das Wohlwollen von Gemeinde und Behörden finden. Wir bemühten uns der regionalen Baukultur zu entsprechen und den Landschaftsbezug zu verbessern. Dazu gehörte z. B., dass wir keine Zäune auf die Grundstücksgrenze setzten, damit die Landschaft unbegenzt bis an die Gebäude reichen kann. Um den eingezäunten Selbstversorgergarten führt eine offene Zone, die mit landschaftstypischem Gehölz bepflanzt wurde. Unsere Maßnahmen erhielten eine behördliche Bestätigung durch einen Preis im Landkreiswettbewerb „Landschaftsgebundenes Bauen“.
Der Idee der Gemeinschaftlichkeit dienten wir dadurch, dass wir dem Hof in der Mitter des Bauten eine mehr geschlossene Form gaben. Hier konnten dann auch Hoffeste und Veranstaltungen stattfinden. Außerdem richteten wir einen Feuerplatz, ein Labyrinth und einen Meditationsgarten ein. Plätze unter schönen alten Bäumen gab es ohnehin schon.
Ein wichtiger Aspekt waren die einsichtsgeschützten Innengärten als Wohnzimmer im Freien, in die man sich auch vor den anderen Bewohnern zurückziehen konnte. Wir gingen nämlich davon aus, dass der Mensch auf Dauer nur dann gemeinschaftsfähig bleibt, wenn er sich jederzeit in hochwertige private geschützte Bereiche zurückziehen kann. Diesem Zweck dienten Innengärten, die 1,8 m hoch ummauert und begrünt wurden. So verschwanden die Mauern bald für die Augen, aber das Gefühl der Schutzes und der Intimität blieb erhalten.
Für die soziale Idee bot sich nach einer gewissen Anlaufphase die Möglichkeit der Einrichtung einer Altenwohnung an. Der Stall, in dem im ersten Jahr noch die Kühe des Vorbesitzers standen, konnte in diesem Sinne umgebaut werden. Im Scheunenteil über dem Stall wurde ein Seminarraum eingerichtet. Die Tenne wurde zu einem Naturkostladen umgestaltet. Da dann irgndwann die Zeit der ländlichen Naturkostläden vorbei ging, verschob sich im Laufe der Jahre das Gewicht mehr in Richtung psychologischer und geistiger Gesundheitsberatung. Die kleine Nachbarschaft entwickelte sich zu einer Oase, in der man sich von der Unruhe der Zivilisation erholen konnte. Inzwischen etablierte sich hier auch noch eine zweite Lebensberatungspraxis. Es gab Hoffeste, Pflanzentauschmärkte, Seminare und Abendveranstaltungen. Die Kinder werden größer. Sie gehen zur Arbeit oder noch in die Schule. Neu Anforderungen auch mit Dachausbau stehen an.
Die Entwicklung geht weiter. Im Hofatellier werden neuerdings Klangkörper hergestellt. Klangtherapie praktiziert meine Frau Ursula schon seit einigen Jahren. Nun wird unter dem Motto "Klang-Körper-Kunst" ein neuer Akzent gesetzt. Wir haben angefangen, einen Klanggarten einzurichten und richten solche Gärten auch andern Ortes ein. Die Hauptproduktionsrichtung geht hin zu Gongs. Es gibt große und kleine Gongs, die schon auf verschiedenen Gartenausstellungen gezeigt und verkauft werden.
Viele Besucher meinen, dass sich alle Menschen wünschen, genau so zu leben und zu wohnen wie wir. Da laufend Bauernhöfe im ganzen Land aufgegeben werden und zum Verkauf stehen, kann man ähnlich, wie wir es getan haben, auf die Suche gehen. Ich bin bereit, für Sie die Eignung solcher Projekte zu überprüfen, wenn Sie das eine oder andere Projekt in das Auge gefasst haben.
Im Augenblick sind bei uns alle weiteren Ausbaumöglichkeiten erschöpft. Ein ähnliches Projekt hat aber mein Sohn Eckart begonnen, für das noch Beteiligungsmöglichkeiten bestehen. Deshalb hier den Link zu unserer Seite zum Erlacher Hof